Freitag, 18. Mai, 2012, 20:00
Universität Wien, NIG, Universitätsstrasse 7, HS I
Der Dalai Lama gastiert ab 25. Mai in Wien. Er gilt ebenso wie der tibetische Buddhismus den er vertritt, als Symbol für Toleranz, Freiheit und Friedfertigkeit. Neben dem Friedensnobelpreis wurde er mit zahllosen weiteren Auszeichnungen geehrt und genießt höchstes Ansehen. Auch viele Menschen die sich als fortschrittlich, humanistisch oder politisch links verstehen identifizieren sich mit dem Dalai Lama, der „tibetischen Sache“ oder dem Buddhismus.
Der Dalai Lama ist jedoch als oberster Vertreter des tibetischen Lamaismus der Führer einer Religion die in Tibet jahrhundertelang ein feudales Regime betrieb das für gnadenlose Ausbeutung der Bevölkerung verantwortlich zeichnete. Der tibetische Lamaismus praktizierte und praktiziert systematische sexuelle Gewalt und die religiöse Indoktrination von Kindern in Klöster und degradiert Frauen zu Menschen zweiter Klasse. Bis weit ins 20. Jh. hinein waren in Tibet unter der lamaistischen Diktatur Folter und Mord an der Tagesordnung. Die Gelbmützensekte der der Dalai Lama angehört führte Kriege um Macht und religiösen Einfluss. Er selbst rechtfertigt persönlich die extrem frauenfeindlichen Praktiken des tibetischen Buddhismus, befürwortet Gewaltanwendung an Kindern, vertritt homophobe Positionen und betreibt aktiv Geschichtsfälschung um seine eigene Rolle und die der religiösen monastischen Elite Tibets während und vor der Besetzung durch China zu rechtfertigen. Von einer toleranten oder gar humanistischen Grundhaltung kann keine Rede sein.
Colin Goldner, Psychologe und Autor des kritischen Tibet-Standardwerks „Dalai Lama – Fall eines Gottkönigs“ spricht in seinem Vortrag über das alte Tibet unter der Herrschaft der Lamas, über die wesentlichen Glaubensinhalte des tibetischen Buddhismus, und untersucht die vielgerühmten „Weisheiten“ des Dalai Lama, die sich bei näherer Hinsicht als inhaltslose bzw. offen rechtslastige Allgemeinplätze entpuppen. Ausführlich befasst sich der Vortrag mit den Hintergründen des Einmarsches der chinesischen Armee im Jahre 1950 und der Geschichte Tibets seither. Ebenso wird der Ausbruch von Gewalt im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 thematisiert. Ziel dieser Veranstaltung ist es nicht die chinesische Besatzung Tibets zu rechtfertigen. Es geht um eine realistische Beurteilung der Lage in Tibet und eine kritische Reflexion der Inhalte für die der Dalai Lama tatsächlich steht aus humanistischer Perspektive; Abseits von Propaganda und Projektionen.
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