In den vergangenen Jahren haben vor allem Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan und dem Iran Österreich erreicht. Im politischen Diskurs werden diese Menschen oft kollektiv als „Moslems“ angesprochen. Tatsächlich sind viele von ihnen säkular, nicht wenige flüchten vor Repressionen, die ihnen in ihren Herkunftsländern gerade deswegen drohen, weil sie sich religiösen Regeln und Zwängen widersetzen. Darüber hinaus ist für die größtenteils kurdische Bevölkerung im Norden Syriens, mit der Invasion der Türkei und der mit ihr verbündeten jihadistischen Milizen, eine weitere Bedrohung hinzugekommen.
Vor diesen Gefahren sind säkulare Geflüchtete und MigrantInnen auch in Europa nicht sicher. Sie werden nicht selten vom iranischen Regime auch in den Zielländern weiter bedroht und unter Druck gesetzt, nach der Ankunft von Extremisten in den Unterkünften schikaniert und manchmal auch von der eigenen Familie angegriffen. Wir wollen mit dieser Veranstaltung auf die Situation säkularer Menschen aus islamischen Ländern aufmerksam machen und Projekte vorstellen, die Hilfe anbieten. Dabei möchten wir AktivistInnen zu Wort kommen lassen, die selbst in dieser Situation sind oder waren.
Die Aktivistin Mina Ahadi berichtet in ihrem Buch „Ich habe abgeschworen“ von ihrem Leben im Iran, von ihrem Abfall vom Glauben und ihrer Hinwendung zur Politik. Sie zeichnet ihren Weg von der Universität in Tabriz über den Kampf im Untergrund bis nach Deutschland, wo sie heute lebt. Konstanten sind dabei ihr Engagement für die Rechte von Frauen und AtheistInnen.
Programm:
17:30 Die Rolle der Türkei bei der europäischen Flüchtlingspolitik (angefragt: Asyl in Not)
18:00 Mina Ahadi: „Ich habe abgeschworen“
19:00 Vorstellung der Säkularen Flüchtlingshilfe Österreich