Homöopathie: Mehr als ein Placebo?

Plakat HomöopathievortragMittwoch, 13. März 2013, 18:15 – 20:30

Ein kritischer Vortrag mit:

Univ.-Prof. Dr. Harald H. Sitte
(Med. Uni Wien, Institut für Pharmakologie)
Dr. Theodor Much
(Facharzt für Dermatologie und Autor)
Dr. Krista Federspiel
(Medizinjournalistin und Autorin)
Univ.-Prof. Dr. Stefan Böhm
(Med. Uni Wien, Abteilung Neurophysiologie und -pharmakologie)

organisiert von gottlos.at und der Gesellschaft für kritisches Denken (GkD)

Institut für Pharmakologie, Währingerstraße 13A, 1090 Wien, Großer Hörsaal, Hochparterre

Die Homöopathie erfreut sich zunehmender Beliebtheit und wird von ihren VertreterInnen und einer wachsenden alternativmedizinischen Industrie als „sanftes“ und „natürliches“ Verfahren beworben. Auch zahlreiche Ärzte schreiben den weißen Kügelchen Heilkraft zu, obwohl wissenschaftliche Studien diese Wirkung bisher nicht nachweisen konnten. Auch die postulierten Wirkmechanismen sind wissenschaftlich wenig plausibel.

Homöopathie ist ein paramedizinisches Verfahren nach Samuel Hahnemann und geht im Wesentlichen von zwei Grundannahmen aus. Dem Simile-, also Ähnlichkeitsprinzip, und der Wirkung der „Potenzierung“. Das Ähnlichkeitsprinzip sieht einen Zusammenhang zwischen der Wirkung eines Präparats auf Gesunde und seinem therapeutischen Potential bei Kranken, die unter den gleichen Symptomen leiden. Zusätzliche Voraussetzung für die Wirkung – so die Homöopathie – ist eine starke Verdünnung des Wirkstoffs und seine spezielle Behandlung durch Schütteln („Potenzierung“). Die Verdünnungen werden dabei so hoch gewählt, dass sich zum Teil statistisch betrachtet kein einziges Molekül der Ausgangssubstanz mehr in der Arznei befinden kann.

Die homöopathischen Präparate selbst haben also, über den Placeboeffekt hinaus, keine Wirksamkeit. Trotzdem besteht die Gefahr, dass durch unterlassene wirksame Therapie Menschen zu Schaden kommen. Zahlreiche solche Fälle wurden in den letzten Jahren publik. Das ist tragisch, zumal davon auszugehen ist, dass auch die große Mehrheit der HomöopathInnen heilen möchte und nicht schaden. Wie ist mit dieser Situation umzugehen?

Dieser Vortrag soll einen Beitrag dazu leisten über die Risiken der Homöopathie und den gegenwärtigen Wissensstand aufzuklären. Warum ist Homöopathie selbst unter hochgebildeten Menschen so beliebt? Kann sie durch den Placeboeffekt zur Heilung beitragen? Widerspricht Homöopathie der Chemie, Physik und Biologie?

Wer bei der Bewerbung der Kampagne helfen möchte, kann sich gerne unter info[ät]gottlos.at melden. Weitere inhaltliche Texte folgen in den nächsten Tagen.

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8 Antworten zu Homöopathie: Mehr als ein Placebo?

  1. Michael Guem sagt:

    Da sich Homöopathie mit der Übertragung von Schwingungen im feinstofflichen sprich auch subatomaren Bereich befasst und man sich schon lange nicht mehr im Molekularen- sondern schon im Quantenbereich befindet, befassen sich Referenten wie z.B: Dr. Theodor Much eigentlich über ein Thema, das sie nicht gelernt haben und daher auch noch nicht begreifen und verstehen können.

    Leider wird mit diesem Unwissen auch noch durch unqualifizierte Publikationen
    sehr viel Geld verdient. Unter dem Motto alles was schlecht gemacht wird, wird gerne gelesen.

    Ich selber unterrichte die Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch die Übertragung von positiv aktivierten Photonen durch die Herzenergie, wobei auch die Schwingungen von
    Medikamenten und Homöopathischen Produkten erfolgreich übertragen und integriert
    werden.

    Da sich auch Ärzte in meinen Seminaren sehr positiv über diese Methode geäußert haben
    und diese auch anwenden, möchte ich auch Sie und ihre Referente, gerne bei einem meiner QMT-Quanten-Matrix-Seminare einladen.

    Mit herzlichen Grüßen

    Michael Guem – http://www.qmt-akademie.com

    • der_typ sagt:

      Spricht man von Schwingungen im „submolekularen“ Bereich, befasst man sich wahrscheinlich mit der Quantentheorie, also mit Physik. Wie nun ihrem Lebenslauf zu entnehmen ist, haben sie keine Ausbildung in Physik, befassen sich also mit einem Thema das sie, nach ihrer eigenen Argumentation, nicht gelern haben und daher auch nicht begreifen können.
      Sie gehen nun aber noch einen Schritt weiter indem sie ihr eigenes Unwissen in Kursen lehren und dadurch verbreiten, und sich nebenbei auch noch etwas dabei bereichern.

      Ob eine Publikation (bzw Studie) qualifiziert ist , muss doch daran beurteilt werden ob statistische Methoden korrekt angewendet wurden, was uns nun wieder zum Thema der Ausblidung zurückbringt.
      Was sagt es nun aber weiters über die Homöopathie aus wenn deren Befürworter (zB Harald Wallach) Studien publizieren, die entweder zeigen dass es keinen Effekt gegenüber Placebos gibt, oder aber die Studien nicht überzeugend sind da Mängel oder Inkonsistenzen vorliegen (siehe hierzu zB: http://scholar.google.com/scholar?q=Homoeopathic+therapy+of+chronic+headaches&btnG=&hl=de ).
      Nebenbei ist mir auch nicht ganz klar wie eine Universität viel Geld an einer Publikation verdient.

      Was Herzenergie sein soll ist mir schleierhaft da die Energie im Herz, sich physikalisch nicht großartig von der Energie im linken großen Zeh unterscheidet. Weiters frage ich mich was wohl mit einem positiv aktivierten Photon gemeint ist, ob es auch negativ aktivierte Photonen gibt und ob Photonen wenn sie nicht positiv aktiviert sind, dann automatisch nigativ aktiviert sind. Wie im Bereich der Parawissenschaften sollte man nun auch in ihrem Statement noch einmal nachfragen was denn nun eigentlich genau schwingt.

      Es wird schon an den wenigen Zeilen die sie verafasst haben deutlich, dass sie sich eines wissenschaftlichen Vokabulars bedienen, um eine unwissenschaftliche Praktik (QMT) an ein Publikum aus physikalischen Laien zu verkaufen.
      Schlecht gemacht werden Dinge weil sie schlecht sind, und nicht weil es eine politisch motivierte Verschwörung gibt.

    • HofRob sagt:

      Dieser rhetorische Trick ist ja nichts Neues. Leute die sagen, dass Homöopathie, Pendeln, Religion usw. Blödsinn ist, haben es halt einfach noch nicht begriffen. Die Sache ist halt dann nur die, dass wir damit das Ende einer Diskussion erreicht haben und sie die weiße Flagge wedeln.

      Jedesmal wenn sie mit einem der vielen Fehlschluss antworten zeigen Sie und ihre Kollegen nur, dass ihnen die Argumente ausgegangen sind.

    • Franz47 sagt:

      „Da sich auch Ärzte in meinen Seminaren sehr positiv über diese Methode geäußert haben“ – soll das eine positive Reklame dafür sein? Für mich heißt das eher das Gegenteil. Ärzte haben meist keine naturwissenschaftliche Ausbildung, haben finanzielle Interessen (die Patienten wollen das) und daher überhaupt keine Gruppe, deren Zustimmung dieses Geschwurbel glaubhafter macht.

  2. Nic sagt:

    Sehr geehrter Herr Guem,

    Ihr kurzes, jedoch aussagekräftiges Statement zur Wirksamkeit der Homöopathie beweist vielerlei Sachen. Zum Beispiel, dass Ihr Verständnis von Physik etwa dem eines Absolventen eines Wochenendfernstudiums gleicht. In fast jedem Satz zeigen Sie, dass Sie mit Begriffen um sich werfen, von denen Sie anscheinend keine Ahnung haben.
    Wenn Sie sich zum Beispiel auf den Molekülbereich beziehen (Größenordnung 100 pm) und diesen mit einem angeblichen Quantenbereich vergleichen, den es aber nicht gibt. Das elektromagnetische Spektrum zum Beispiel reicht vom Bereich fm bis km und weiter, und trotzdem ist die kleinste Einheit das Photon, ein Lichtquant. Auch im Festkörper, der durchaus in der Größenordnung von Molekülen liegt, gibt es Quanten. Sie heißen Phononen und sind im Rahmen der Quantenmechanik die Behandlung von Gitterschwingungen. Aber wenn wir schon bei Photonen sind, von denen Sie mit „aktivierten“ arbeiten, so kann ich sagen, dass auch aus meiner Lampe und aus meinem Handy Photonen kommen, aber Sie der erste wären, dem es gelungen wäre, sie zu „aktivieren“, wobei Sie den Begriff nicht genauer spezifizieren. Als Physiker habe ich mich ua. mit Neutronenaktivierung und den damit verbundenen Analysemethoden beschäftigt und kann daher mit dem Begriff Aktivierung etwas anfangen. Photonen aber sind masselos und daher in keinem Fall zu aktivieren.
    Ihre Aussage darüber, dass Dr. Much nie gelernt hat, was Quanten sind, kann ich nur mit dem alten Wort quittieren: “ Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen“. Dr. Much macht in seinem Buch sicher keine so gewagten Aussagen wie Sie hier in diesem Kommentar und hat wahrscheinlich auch anständige Referenzen und einen ordentlichen Zitierstil. Aus Ihren Aussagen hingegen könnte man folgern, dass Sie noch nie eine seriöse Publikation in den Händen gehalten haben, wobei ich nichts unterstellen will. Fachbücher aus dem Esoterikmilieu und längst überholte Aussagen aus dem 18. Jahrhundert, selbst wenn sie damals publiziert wurden, gelten hier natürlich nicht.
    Übrigens hätte ich gerne gewusst, was jetzt genau in Ihren Medikamenten und homöopathischen Präparaten schwingt. Die Zuckermoleküle? Abseits der natürlichen thermischen Aktivierung über dem absoluten Nullpunkt?

    Ich finde es schön, dass auch Sie sich ihr Geld damit verdienen, anderen Menschen zu helfen, indem Sie ihnen Ihre Ideologie als Teil des großen Esoterikmarktes (25 Mrd. pro Jahr in Deutschland: http://www.derwesten.de/panorama/wochenende/engel-ufos-astro-tv-warum-esoterik-milliarden-bringt-id7650067.html) aufbinden und sie sich dadurch besser fühlen. Dennoch würde ich Sie bitten, die Wörter Quanten, Schwingung und Photonen in Zukunft denen zu überlassen, die etwas davon verstehen.

    MfG
    ein anonymer Physiker

  3. cara-mehl sagt:

    Schwachsinn an der Veterinärmedizinischen Universität Wien

    Jahr 2010:
    1. http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2010/01/29/homoopathie-an-der-vetmeduniv-wien/
    2. http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2010/02/05/vetmeduni-wien-homoeopathie-ist-hokuspokus/
    3. http://www.vetmeduni.ac.at/de/infoservice/aktuelles/news/detail/artikel/2010/02/04/hokuspokus/

    Studienjahr 2012/2013:
    Trotz der Zustimmung der „Vetmeduni Vienna“, dass Homöopathie keinen Platz in den Naturwissenschaften hat, da dies nur „Hokuspokus“ ist, findet man UNMENGEN an Flyern zu Homöopathie-Seminaren am Campus verteilt.
    Studenten werden damit zugemüllt, ihnen eingeredet es wäre eine sanfte Alternative zu bösen Medikamenten und man würde auf die Bedürfnisse der Tierbesitzer eingehen.

    Die überall aufgeklebten Zettel stammen zum Großteil von der SIH (StudentInnen Initiative Homöopathie), die Seminare/Lehrveranstaltungen jedoch dramatischerweise von der Universität direkt gestützt – im Rahmen von Wahlfächern ( http://www.sih.at/index.php/vorlesungen-vetmed/57-wahlfaecher?layout=blog )

    Vorlesungsverzeichnis 2012/2013:
    114805 Grundlagen der homöopathische Heilmethode nach Hahnemann – von G. Kowald
    118800 Herstellung und Potenzierung homöopathischer Arzneimittel mit Exkursion – von A. Dadak
    114801 Klinische Homöopathie – von G. Kowald

    da kriegt man doch ANGST !!!

  4. Sonnenblume sagt:

    Der Videomitschnitt wäre mal interessant…

    • cubic sagt:

      der viedeomitschnitt wird noch zusammengestellt und ist so bald wie möglich online. ich werde ein mail an den newsletter schicken sobald er verfügbar ist.

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