„Das Kalifat ist die Lösung“: Islamistische Demo in Wien

Letzten Samstag fand in Wien eine von Salafisten organisierte Demonstration gegen den Film „Innocence of Muslims“ statt. Etwa 700 Personen nahmen daran Teil. Proteste oder Widerstand gegen diesen reaktionären Aufmarsch blieben weitgehend aus. Bereits in den Vorwochen war es im Arabischen Raum als Reaktion auf die veröffentlichung des Film-Trailers zu schweren Ausschreitungen gekommen.

Die bisher veröffentlichten 14 Minuten des Films können hier angesehen werden: http://www.youtube.com/watch?v=MAiOEV0v2RM

Dass es bei all dem nicht um eine Verteidigung des Films sondern um eine Verteidigung der Meinungsfreiheit geht, hat die gbs in ihrer Stellungnahme gut auf den Punkt gebracht: http://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/mohammed-film-stellungnahme

Im folgenden ein Bericht von Michael Fischer, der vor Ort war:

Schwarze und weiße Fahnen mit arabischen Schriftzeichen bedruckt, dominierten letzten Samstag das Erscheinungsbild des Vorplatzes der U-Bahnstation Friedensbrücke. Per Facebook hatten zutiefst verletzte und beleidigte Muslime zu einer Demo aufgerufen die ihren Abschluss vor der amerikanischen Botschaft finden sollte. Grund für den Aufmarsch war ein youtube-Film, oder besser dessen Trailer, über das Leben Mohammeds, der zumindest vor den weltweiten Massenprotesten nicht einmal die öffentliche Aufmerksamkeit eines direkt-to-DVD-B-Movies erreicht hätte. Gesehen hatten ihn wohl auch die wenigsten am Samstag anwesenden Beleidigten, aber es war ein guter Anlass sich selbst als Opfer darzustellen und nach Geschlechtern getrennt lautstark durch Wien zu marschieren. Medien wie „Der Standard“ hoben ihrerseits hervor, dass sich liberale und konservative Muslime an der Demo beteiligt hätten. Wie liberal nun aber Menschen sein können, die bei einer Demo mitlaufen, bei der ein Kalifat gefordert wird und bei der eine Geschlechtertrennung durchgeführt wird, sei einmal dahin gestellt. Alles in allem war es ein gruselig grünes Spektakel, dem sich niemand entgegen stellte.

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